VACHA – VACHFERK – 19.5.2006

Status Quo, Nazareth und sogar Motörhead bezeugen die musikalische Tauglichkeit der hiesigen Hütte des Auftritts. Gutes Omen. Zumal der Veranstalter Jens BO Fan ist und auch die lokale Presse ohne pseudojournalistische Rohrkrepierer ganz locker Eintrittskarten für das Konzert verlost.

Die Bande startet folglich ohne Fragezeichen bezüglich der Lokalität. Minderwertigkeitskomplex ist eh ein Fremdwort.

Komplex sind allerdings die Umstände der Abfahrt. Krid hat soeben eine neue Snare für sein Schlachtzeug erworben. Marke „Spaun“. Der Ferrari unter den konkurrierenden Fabrikaten. Das Teil – einmal dezent drauf geschlagen – strapaziert auch ohne elektrische Verstärkung jedes Trommelfell bis zum Anschlag des Erträglichen. „Debby“ wird ganz feucht...

Entsprechend Krawall akustisch gepeinigt, halten nach etlichen Malen des „Vorführungseffekts“ die Mundwinkel der im Troß Beteiligten gerade eben noch die Balance zwischen Ohrläppchen und Nasenspitze....

Scheiß egal, wenn sich zumindest einer der Bande so richtig freut! Räusper..

Indes, jeder der Anwesenden bedauert den Trommler zutiefst, daß die Traditionsgeschichte der Drummer kein Beispiel für „Double Snare“ parat hält.

Halb taub, aber allerbester Laune, schwingt sich der Besitzer der Lärmmaschine hinter das Steuer und pflaumt grinsend erst mal Herrn Krassmann an. Domi hockt, eingezwängt auf dem Mittelsitz, zu nahe am Knüppel der Gangschaltung – einem monströsen, geradezu obszön wirkenden Pferde Phallus artigem Gestänge der XXL Klasse – und muß sich etwas über die Oberschenkelweite von Trude Herr anhören. Man könne SO nicht schalten.. Unter grölendem Gelächter geht es dann los.

Wir erreichen das Kiesdepot „Koksberga“ und geben sofort unsere LOTTO Scheine in der Karl Straße ab.. (Solidarisches Heavy Hüstl, Hamburg intern)

Eine fast schon hysterisch anmutende Else aus dem Hause „Panini“ greint sich glatte 6 Minuten weinerlich im lokalen Radiosender aus, wie denn der nach ihrer Ansicht viel zu spät nominierte Fußballspieler Odonkor noch in die Alben der Sammlungsfetischisten für die bevorstehende WM aufgenommen werden kann.

Klinsi, wie konntest Du? Da tun sich fundamentale Probleme einer hingebungsvollen Mitarbeiterin auf!

Alle Insassen des Gefährts leiden mit dem Nervenbündel ob dieser schier unsäglichen Problematik und erreichen schwer erschüttert das „Vachwerk“.

Eine kleine Abordnung der „Mannemer“ ist bereits vor Ort und erste Biere werden gezischt, bevor der Aufbau der Anlage beginnt. Die Rampe zur Bühne ist perfekt konzipiert und wenig schweißtreibend.

Klangmischer Ralf muß gehörig in die Gänge kommen, bis die wummernde Akustik Wand für die kommende Nacht perfekt steht!

Verdientes, uneingeschränktes Lob kommt eben nicht ohne vorherige verständnislose Blicke, Kopfschütteln und Schweiß des Auszuführenden. Nicht bei den ENKELZ.

Nachdem die „Offiziere“ wie üblich adäquat eingeheizt haben, bleibt nur zu erwähnen, daß die ca. 350-400 anwesenden Leute zwar gehörig abrocken, aber die, ähem, „Publikumsdichte“ zu viele Lücken aufweist.

Keinen Vorwurf an den Veranstalter. Die Halle ist kompatibel für größere Massen und die Begleitumstände sind absolut OK, bzw. das gesamte Drum Herum komplett stressfrei.

Wen stört es da, daß der Backstage Bereich nur mit Kletterübungen über die Wellenbrecher zu erreichen ist, da das hydraulische Falltor an der Rampe – aus welchen Gründen auch immer – stets geschlossen zu sein hat....

Ein weiteres mal krass festzustellen bleibt, daß sich die „gute alte“ Nebelmaschine zum wiederholten Male als uneingeschränkt sinnloseste Erfindung in der Geschichte der Rockmusik überhaupt darstellt. Lungen Lähmer, Sicht Saboteur, (s)chemischer Schiß..

Was soll´s, die Bande hat ihren Spaß. Und während in „Villa Riba“ bereits wieder die Abwasch Orgie tobt, wird in „Villa Vacha“ nach über 3 Stunden immer noch gnadenlos gerockt. Mit sämtlichen Zugaben, wie immer...

Ach ja, der hiesige Hotelier hat so etwas wie Angst vor der Nächtigung der ENKELZ, so wird uns von Jens berichtet. Eine finnische Mädchenband (??) habe dort schwerstens randaliert und wir sollen es den Nordlicht Girlies nicht gleich tun......Nun denn, wir essen Knäckebrot, rauchen, injizieren oder schnupfen es aber nicht!

Besagter Herr Hotelier ist dann morgens regelrecht überrascht und glücklich, daß wir mit Messer und Gabel essen können, naturgemäß freundlich sind und sogar noch – trotz der heil gebliebenen Zimmer – gute Laune verbreiten...

Man wünscht uns gute Heimfahrt, obwohl: Es geht gar nicht nach Hamburg, sondern wiederum nach Franken..

Der Slogan auf dem Wahlplakat einer globalisierungsfreundlichen, „christlichen“ Abzocker Clique in bundesdeutschen Landen wird für 2 Stunden unser heutiges, kurzfristiges Motto: „Auf zum Endspurt“.

So isses, werter Herr Krebs, ihre Partei leckt schleimig die Puperze des menschenverachtenden Radikal Kapitalismus und die ENKELZ fahren die 148 km nach Dampfach. Zwar mit Ihrem Schnack, aber nicht in Ihrem Geist.

Knutzen